Was ist Freude?
“Ich freue mich darauf.” “Freut mich.” “Ich freue mich für dich.” “Die Freude ist groß.” Alltäglich Sätze. Doch was ist das Subjekt dieser und ähnlicher Aussagen überhaupt? Was ist Freude?
Freude gilt in der Psychologie – und auch nach den brillanten Forschungen Paul Ekmans – als eine der Basisemotionen (nach Ekman sind das Freude, Wut, Ekel, Furcht, Verachtung, Traurigkeit und Überraschung). Neuronale Vorgänge und Ausschüttungen bestimmter Botenstoffe im Gehirn erzeugen sie und versetzen uns in die entsprechende Stimmung. Im Fall der Freude ist dies ein angenehmes, mal euphorisches und mal ruhiges Gefühl irgendwo zwischen Begeisterung und Zufriedenheit. Von dem Sonderfall der “Schadenfreude” einmal abgesehen, würden die meisten Menschen die Emotion der Freude wohl als sehr positiv einstufen. Doch was sorgt dafür, dass in bestimmten Momenten ausgerechnet Freude im Gehirn erzeugt wird? Was ist der Ursprung der Freude und was ist, wenn der Ursprung gar nicht wirklich existiert?
Bezug der Freude
Die Emotion der Freude entsteht nie aus dem Nichts. Meist ist es ein Ereignis, welches in den komplexen neurobiologischen Abläufen resultiert, die die Freude erzeugen. Wir freuen uns schließlich immer, weil etwas passiert ist. Wir treffen einen Freund, haben Urlaub, essen ein gutes Mittagessen oder Ähnliches. Jedes Mal, wenn wir uns freuen, freuen wir uns also über einen in der Realität stattfindenden Umstand (oder die Aussicht darauf -> Vorfreude). Wir freuen uns – von der Vorfreude einmal abgesehen – über unser Mittagessen nämlich immer nur, wenn es wirklich vor uns steht; nicht aber, wenn der Kellner sagt, dass unser Lieblingsessen leider ausverkauft ist. An der bloßen Existenz des Menüs auf der Speisekarte können wir uns in dieser Situation verwunderlicherweise nicht erfreuen.