1949, New York. Joseph Campbell, gebürtiger Amerikaner, veröffentlicht sein erstes alleiniges Werk und es soll eine Pionierarbeit auf den Gebieten der Psychologie, der Mythologie und Anthropologie werden.
Joseph Campbell ist ein belesener Mann; 5 ganze Jahre verbringt er lesend, während um ihn herum im Amerika der 30-er Jahre die große Depression wuetet. Er reist viel und verbringt Zeit seines Lebens mit dem Studium fremder Kulturen und deren Mythen, die er zur Grundlage seines Werkes „The Hero with a thousand faces“ (Der Held mit den 1000 Gesichtern) macht.
Gut 400 Seiten umfasst das Buch und die grundlegende Idee dahinter wird später Grundlage für George Lucas Kinoepos „Star Wars“. Doch was genau beschreibt „Die Reise des Helden“, was hat der weltbewanderte und wohl studierte Herr Campbell da in der Mitte des 20. Jahrhunderts veröffentlicht?
Es ist ein Modell. Ein Modell, das auf zahllosen Mythen und Geschichten alter und moderner Kulturen basiert. Denn als Joseph Campbell die Entwicklungen der Charaktere in spirituellen chinesischen Geschichten, europäischen Sagen, alten amerikanischen Mythen und vielen mehr untersuchte, stellte er überrascht fest, dass die Grundidee immer die Gleiche zu sein schien: Der Held folgte stets dem gleichen Muster, die Geschichten stets dem gleichen Fahrplan als wenn die Mythen nicht aus völlig unterschiedlichen Kulturen stammen würden. Und selbst auf die modernen Fantasien heutiger Autoren und Regisseure (Harry Potter, Die Tribute von Panem, Der Hobbit, etc.) lässt sich des Helden Reise anwenden:
Zu Beginn einer jeden Reise befindet sich der Held in seiner Komfortzone (1), die er mittels einer Aufgabe, Nachricht oder Ähnlichem zu verlassen aufgerufen wird (2). Des Helden anfängliches Zögern (3) wird meist mit der Hilfe eines Mentorsüberwunden (4), was dazu führt, dass das Abenteuer beginnen kann und er die Komfortzone verlässt (5). Neue Freunde, Verbündete und vielleicht auch Feinde erwarten den Helden (6), während er sich langsam der eigentlichen Herausforderung annähert (7).
Krise. Vielleicht Depression oder in Mythen sogar Tod gehen einer Auferstehung mit neuer Kraft voraus (8). Die Belohnung der abgeschlossenen Aufgabe lässt allerdings nicht lange auf sich warten (9), bis der Held sich wieder auf den Heimweg macht (10). Auf dem Weg entfaltet sich ihn ihm endgültig das neu erworbene Wissen/die neu erworbenen Fahigkeiten (11) und er kehrt zu einem neuen, Status quo zurück, der wohltuender und authentischer ist als der, den der Held am Anfang seiner Reise verlassen hat (12).
Was ist Deine Reise?
Bildquelle: http://www.thewritersjourney.com/hero’s_journey.htm
2 Comments
Danke für diese genial kurze Zusammenfassung eines der Meisterwerke, um zu verstehen, was wir Menschen immer und immer wieder selbst durchleben.
Bitte gerne!
Danke für die liebe Kritik!